Interviews/Berichte



In dieser Rubrik werden fortlaufend eine Auswahl Berichte ueber Goldfeder und weitere Materialien veroeffentlicht. Sie koennen durch Anklicken der jeweils gelb hervorgehobenen Angaben zu Quelle, Erscheinungsdatum und ggf. Verfasser heruntergeladen werden; teils sind sie unmittelbar darunter auch in voller Laenge oder auszugsweise zu lesen.



'Badische Zeitung', 06.09.2008: Rezension Debuetalbum von Martina David-Wenk

Gelassenheit macht stark. CD-Debuet von Goldfeder


Bjoern Steiert kennt man hier als aufsehenerregenden Literaten mit einer sehr eigentuemlichen Sprache jenseits aller Moden, mit einem ganz eigenen Klang. Schon seine Sprache allein besitzt eine besondere Musikalitaet. Jetzt hat der Dichter Liedtexte geschrieben, fuer die Gruppe Goldfeder. Adrian Stein nennt er sich als dichtender Part dieser Band.
Chansons sind es geworden, Liebeslieder, fuer kuehlere Herbsttage, voller Melancholie. Die Musik auf der CD 'Loewenherz' lebt vor allem von der ausdrucksstarken Stimme von [Janne] Brit Andersson. Auf ihre Stimme und auf ihre Persoenlichkeit hin sind die Lieder geschrieben. Hier singt kein junges Maedchen mehr, selbstbewusst singt sie von der Liebe Leid, von Hoffnungen und Sehnsuechten. Teils durchaus mit ironischer Distanz zu den Dingen. Sie weiss zu viel, vor allem von sich selbst. Mittlerweile hat sie eine Gelassenheit erlangt, die sie stark macht. Und diese Staerke kann Andersson in ihren Songs herueberbringen. Ein wenig von Rosenstolz ist in ihr, nur reifer klingt sie, was auch an der dunkleren Stimme liegt.
Sehr emotional sind diese Lieder. Sie handeln von vielschichtigen Innenwelten, finden immer wieder neue Bilder fuer Annaeherung und Entfernung. Da ist aber auch das Zeitkritische: 'Wir sind Mammons Juenger'. Rockig ist der Song, temporeich hebt er sich ab von den anderen. Und man spuert: Goldfeder ist es ernst mit dem, was sie singen. Und die Musik ist voluminoeser Hintergrund, ebenbuertiger Gegenpart fuer [Janne] Brit Anderssons Stimme, ein Klangteppich, vor dem sich ihre ausdrucksstarke Stimme entsprechend entfalten kann.
Bjoern Steierts grosses Vorbild ist Michael Ende. Vor allem das 'Das Land, das niemandem gehoert, erinnert an die poetische Welt des grossen Autors, bevoelkert von Feen und Zwergen, eine eigenstaendige Welt, in der der Mensch nur Zuschauer ist. Es ist ein Lied fuer Kinder, aber eben nicht nur, die alten Maerchenbilder rufen auch bei Erwachsenen Emotionen wach, erinnern an laengst verloren geglaubte Sehnsuechte und Hoffnungen."





'Oberbadische', 27.03.2008: Artikel Ueber Goldfeder